Zusammenfassungen Izabella
Bukraba-Rylska: Monographien der ländlichen In dem vorliegenden Text werden die wichtigsten Dilemmata der monographischen Methode am Beispiel der polnischen Dorfmonographien besprochen. Besondere Beachtung finden solche umstrittenen Fragen wie: Statik – Dynamik, Repräsentativität – Generalisierungen, enumerative Induktion – analytische Induktion. Es wird an den als Beispiele analysierten Publikationen gezeigt, dass die am häufigsten gegen die Monographien erhobenen Vorbehalte (Beschreibung, aber keine Problemstellung, überflüssige Details, fehlende Repräsentativität, Mangel an theoretischer Reflexion) unbegründet sind. Im Schlussteil wird auf die Umstände verwiesen, die für das Bedürfnis der Rückkehr zur Praktizierung dieser Methode entscheidend sind – und dies ganz besonders in den Ländern mit einer peripheren Lage gegenüber dem Zentrum des globalen „akademischen Feldes“. Hans Dama: Apologet und Kirchenstreiter – Pfarrer Adolf Fugel Im Mittelpunkt des Beitrags steht die aus autobiographischer und biographischer Sicht dargestellte Person des aus dem rumänischen Banat stammenden Pfarrers Adolph Fugel. Über das Persönliche hinaus sind die Ausführungen aufschlussreich, zumal sie zeigen, in welchem Maße die Deutschen in Rumänien und ihr religiöses Leben in der Zeit des Kommunismus einem Verfolgungsdruck durch das kommunistische System wie auch durch die Maßnahmen der Sicherheitskräfte, der Securitate, ausgesetzt waren. Sie zwangen Pfarrer Fugel nicht nur in den 1970er Jahren zur Aussiedlung, sondern hinterließen auch tiefe psychische Spuren. Umso interessanter erscheinen vor diesem Hintergrund seine weitere erfüllte berufliche und intellektuelle Entwicklung und die Leistungen, die er dabei erbrachte. Peter Bussler: Der Einfluss holländischer Deichbauer zwischen Elbe und Weser im 12. Jahrhundert Im Gebiet zwischen Elbe und Weser sind holländische Kolonisatoren und Deichbaufachleute seit dem 12. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Holländischen Siedlern wurden zu Beginn des 12. Jahrhunderts erstmals im Bremer Raum Teile der dortigen Marsch zur Besiedlung und Eindeichung überlassen. Die lange Zeit verbreitete Annahme, dass der Deichbau durch Holländer überhaupt erst in unseren Raum eingeführt worden sei, kann indes nach heutiger Erkenntnis nicht bestehen bleiben, gleichwohl haben ihre beträchtlichen Erfahrungen als Wasserbautechniker entscheidend dazu beigetragen, den Deichbau, die Kolonisation und Besiedlung unseres Raumes erfolgreich vorangetrieben zu haben. An der grundsätzlichen Verbesserung des Deichwesens auch im Stader, Hadler und Cuxhavener Raum sowie in den Elbmarschen haben sie erheblichen Anteil. Durch ihr Wirken als Deichbauer bzw. Kolonisatoren haben sie gleichzeitig den nördlichen Teil unseres heutigen Bundeslandes auch kulturell bereichert. Georg W. Oesterdiekhoff: Das strukturgenetische Theorieprogramm Das strukturgenetische Theorieprogramm beruht auf der Verknüpfung von Entwicklungspsychologie einerseits und den Humanwissenschaften andererseits. Grundlage ist die Erkenntnis, dass der Mensch im Laufe der Geschichte sich von der Entwicklungsstufe des Kindes zu höheren Stufen entwickelt hat. Dabei ist zu bedenken, dass die Parallelen sämtliche Merkmale betreffen, die sich auf psychologische Stufen beziehen. Die historische Entwicklung von Gesellschaft, Ökonomie, Kultur, Wissenschaft, Philosophie, Religion, Recht, Politik, Moral und Kunst resultiert aus der psychologischen Stufe, auf der sich die Bevölkerungen in bestimmten Epochen jeweils befinden. Solange sich die Menschen noch auf kindnahen Stufen befanden, solange waren auch die genannten Kulturbereiche geprägt durch die entsprechenden Stufenmerkmale. Erst als, insbesondere in neuerer Zeit, die Menschheit sich weiterentwickelte, fanden tiefgreifende Änderungen in den erwähnten Kulturbereichen statt. Struktur und Dynamik der modernen Industriegesellschaft sind Manifestationen dieser psychologischen Entwicklung. Walter Kreul: Das Sudetendeutsche Museum in München Das am 12. Oktober 2020 eröffnete Sudetendeutsche Museum in München befindet sich unmittelbar neben dem Sudetendeutschen Haus am Hochufer der Isar im Stadtteil „Münchner Au“. Durch seine Gebäudehülle aus Kalkstein ähnelt der Bau einem Monolithen. Auf den fünf Ebenen der Dauerausstellung werden Geschichte und Kultur der Sudetendeutschen vor und nach der Vertreibung durch die Tschechen anhand der Themenbereiche „Heimat und Glaube“, „Wirtschaft und Kultur“, „Nationalismus und Nationalstaat“, „Verlust und Vertreibung“ sowie „Nachkriegszeit und Neubeginn“ dargestellt. Dies geschieht durch eine beeindruckende Fülle von Exponaten aus den insgesamt vierzehn sudetendeutschen Heimatlandschaften; zusätzliche Informationen können über Touchscreens, Hörstationen und Bildschirme erlangt werden. Bei dem nach modernsten museumspädagogischen Erkenntnissen gestalteten Museum handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland. |