Zusammenfassungen Andrzej Kaleta: Die polnische Landsoziologie in der Zeit des Systemwandels. Herausforderungen der Zukunft. Die Definition des aktuellen Untersuchungsgegenstandes der polnischen Landsoziologie gilt zurzeit als ihre wichtigste theoretische Herausforderung. Nichtsdestotrotz hat sie auch praktische Herausforderungen zu meistern, die vor allem aus der Notwendigkeit zur Begründung und Propagierung der politischen Handlungen zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume und deren Monitoring entstehen. Das bedeutet, dass ein zentraler Schwerpunkt der Landsoziologie weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Regionen bleiben wird, die schon seit über einer Dekade durch die Anforderungen der EU und ihrer Strukturen dominiert wird. Ihr zweiter thematischer Schwerpunkt wird die gesellschaftliche Entwicklung auf dem Land sein, vor allem bedingt durch das Entstehen der Grundlagen einer neuen Informationsgesellschaft in diesen Regionen. Leider müssen diese Herausforderungen zumindest mit einem Fragezeichnen versehen werden, da die polnische Landsoziologie in den letzten 25 Jahren zunehmend ihre institutionelle Verankerung verliert. Anton Sterbling: Aspekte der Lebensqualität im Landkreis Görlitz unter Berücksichtigung der Wohnortsgröße Nachdem sechs Bevölkerungsbefragungen, im Zeitraum 1998 bis 2012, in den Städten Görlitz und Hoyerswerda durchgeführt wurden, erfolgte 2014 eine ähnlich gelagerte Untersuchung im Landkreis Görlitz. Zunächst soll im vorliegenden Beitrag dieser im Osten des Freistaates Sachsen gelegene Landkreis sozialräumlich etwas näher beschrieben werden. Aus den vorliegenden Untersuchungsergebnissen werden sodann ausgewählte Befunde der subjektiven Lebensqualität in einer längerfristigen vergleichenden Perspektive ihrer zeitlichen Entwicklungen dargestellt. Ebenso soll – auf die letzte Untersuchung im Landkreis Görlitz bezogen – der Frage nachgegangen werden, welche Relevanz die Wohnortgröße auf einzelne Aspekte der subjektiven Lebensqualität erkennen lässt, um damit entsprechende Land-Stadt-Unterschiede, aber auch Angleichungen der subjektiven Wahrnehmung der Lebensverhältnisse, sichtbar zu machen. Gerd Kirfel : Der Grevelingen im Kontext von Resistenz und Resilienz. Der größte Salzsee Europas in radikalen Umwandlungsprozessen Nach der verheerenden Sturmflut von 1953 wurden im Rhein-Maas-Flussdelta Schutzbauwerke errichtet (Resistenz). Im Mündungsarm Grevelingen errichtete man hohe Deiche zur See hin und zum bisherigen Flusssystem. Zwischen ihnen sollte sich der größte Salzsee Europas eigenständig entwickeln, streng aufgeteilt in einen Naturraum und in zwei Räume für touristische Nutzung. In seine ökologische Entwicklung wurde viel Hoffnung gesetzt. Diese wurde enttäuscht. Der See stirbt – nicht nur in den Tiefen fehlt Sauerstoff. Ihm ist nicht mehr zu helfen. Touristisch aber ist er 'angenommen'. 50 Jahre später ist klar, dass im Raum unter dem Meeresspiegel zukünftigen Wassermassen aus Strömen des Hinterlandes nur noch mit einem neuen System begegnet werden kann: Man wird mit Wasser leben müssen, nicht gegen Wasser (Resilienz). Auch der Salzsee Grevelingen müsse im Katastrophenfall süßes Flusswasser zwischen speichern. Eine anders geartete weitere ökologische Katastrophe für den See? Man glaubt daran, dass er im Kontext der Resilienz zu neuem ökologischem und touristischem Leben erweckt wird. |