Zusammenfassungen Anton Sterbling: Die gegenwärtige Massenzuwanderung als Fragenbündel an die sozialwissenschaftliche Forschung – ein vorläufiger Überblick Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Flüchtlingsbewegungen und Massenzuwanderungen soll in diesem Beitrag ein grober Überblick zu damit zusammenhängenden Problemen und Forschungsfragen gegeben werden. Damit ist zugleich die Aufforderung und Einladung zur Verfassung entsprechender sozialwissenschaftlicher Beiträge für zukünftige Ausgaben dieser Zeitschrift verbunden. Gerd Vonderach: Gelesen : Kritische Beiträge zur Zuwanderungsproblematik Die in Deutschland insbesondere seit dem Herbst 2015 stark angewachsene Zahl von Flüchtlingen und Armutszuwanderern aus islamischen Ländern führte zu einer in diesem Umfang zuvor unbekannten Häufigkeit von problembenennenden Beiträgen namhafter Wissenschaftler und Publizisten in einigen Publikationsorganen. Von ihnen wird hier eine ausgewählte kleinere Anzahl in themenorientierter Weise vorgestellt. Die Auswahl beginnt mit bereits früheren Beiträgen zur Problemrelevanz des Islam, gefolgt mit vermehrt erschienenen Beiträgen seit der Zunahme der Zuwanderung und den erschreckenden Silvestervorfällen und schließt mit weiterführenden bilanzierenden und auf die historische Perspektive gerichteten Beiträgen. Krystyna Dziubacka: Lebensqualität der Bewohner eines industrialisierten ländlichen Bezirks im Wandlungsprozess Den Gegenstand der Reflexion bildet die Lebensqualität der Landbewohner im Braunkohlerevier im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Ausgehend von der Konzeption der industrialisierten Bezirke in Polen und der Analyse der Richtung und Dynamik ihres Wandels wurden insbesondere die Faktoren der lokalen Industrie genannt, die auf die Lebensbedingungen der Landbewohner einwirken. Auf der Grundlage des erhobenen empirischen Materials wurde eine Gruppe von Werten bestimmt, von deren Realisierungsmöglichkeit die Feststellung einer hohen Lebensqualität in einem Bezirk abhängig ist. Das Problem, auf das dabei hingewiesen wird, bezieht sich auf die Widersprüche, Konflikte und Unterlassungen bzw. Versäumnisse, die für die Funktionsweise der analysierten Bezirke charakteristisch sind und die sowohl in der Zeit der Industrialisierung als auch in den ersten Jahren der folgenden Transformation auftreten. Da sich die Zufriedenheit in einem Bereich auf Kosten der Unzufriedenheit in einem anderen ergab, stellt sich die Frage, ob die Erlangung einer hohen Lebensqualität angesichts der sich überlagernden und für den Bezirk spezifischen Probleme überhaupt möglich ist. Gerd Vonderach: Max Webers Landarbeiterstudie von 1892 im historischen und regionalen Kontext Die vom damals noch jungen Max Weber erstellte Studie über die Situation der ostelbischen Landarbeiter war ein früher Meilenstein der ländlichen Sozialforschung. Vorangegangen war Knapps bedeutsame agrarhistorische Studie über die Bauernbefreiung und die Entstehung der Landarbeiterschaft sowie zwei Landarbeiterenqueten unter angeschriebenen Agrariern. Max Weber wertete die zahlreichen Beantwortungen umfangreicher Fragebögen, die vom Verein für Sozialpolitik an landwirtschaftliche Arbeitgeber versandt worden waren, in differenzierter Weise aus. Und er integrierte seine Ergebnisse in seine Analyse der entstandenen kapitalistischen ländlichen Arbeitsverfassung und beeinflusste damit die wissenschaftliche und politische Diskussion um eine wünschbare Agrarreform im deutschen Osten. |