Ulrich Harteisen: Entwicklung und Stellenwert der geographisch-landeskundlichen Forschung in Deutschland und ihre Bedeutung für Heimatpflege und Regionalentwicklung Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Entwicklung der geographisch-landeskundlichen Forschung in Deutschland und deren Bedeutung für Heimatpflege und Regionalentwicklung. Die geographische Landeskunde verstand sich traditionell als historisch-geographische Forschung mit engen Bezügen zur Landschaftsgeographie. Seit den 1970er Jahren hat sich dann die Geographie vom traditionellen Ansatz der geographisch-landeskundlichen Forschung zunehmend distanziert und mit der sozialkonstruktivistischen Landschaftstheorie einen neuen landschaftsbezogenen Forschungsansatz entwickelt. Aktuell wird auch im Kontext von Heimatpflege und Regionalentwicklung wieder intensiv über eine Neubewertung geographisch-landeskundlicher Forschung nachgedacht. Peter Bussler: Künstlerische Zeugnisse von der Niederelbe: Die Aquarelle und Zeichnungen des Berliner Malers Kurt Sieth Der bedeutende Maler, Zeichner und Graphiker Kurt Sieth ist 1917 in Berlin geboren und dort 1999 verstorben. Seit den 1950er Jahren begann er, regelmäßig die Niederelberegion zu bereisen, weil er sich der Anziehungskraft dieses Raumes nicht entziehen konnte. Bis er jedoch diese maritime Welt für sich entdecken durfte, war es ein weiter Weg, denn erst nach der Entlassung aus vierjähriger sowjetischer Kriegsgefangenschaft führte ihn der Weg in die Lebenswelt der Niederelbe. Kein anderer bildender Künstler in der Mitte des 20. Jahrhunderts war von den landschaftlichen Schönheiten der Niederelbe zwischen Hamburg und Neuwerk mit ihrer Küste, ihren malerischen Häfen, den Leuchttürmen und Feuern so gefesselt wie Kurt Sieth. Ebenso fasziniert war er von den idyllischen Ortschaften an den Nebenflüssen der Elbe mit ihren interessanten Fachwerkhäusern, Werften, Marschenhöfen und jahrhundertealten Feldsteinkirchen. Größtenteils vor der Natur entstanden, sind seine intim gestimmten Ansichten der „kleinen Häfen am großen Strom“, seine malerischen Partien sowie die großzügig in Szene gesetzten Darstellungen von der Niederelbe nunmehr von dokumentarischer Bedeutung. Konrad Gündisch: Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar. Ein Erinnerungs- und Identifikationsort der Siebenbürger Sachsen Der Beitrag zeichnet die Geschichte des einst im Besitz des Deutschen Ordens befindlichen Schlosses Horneck als Erinnerungsstätte der Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg nach. Dabei wird auf die Gründung des „Heimathauses Siebenbürgen“ und auf die folgende Entwicklung als kulturelle Einrichtung und insbesondere auf das Siebenbürgische Institut, das Siebenbürgische Museum, die Bibliothek und die Alten- und Pflegeeinrichtung näher Bezug genommen. Schließlich werden auch die aktuellen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen und ihre Hintergründe angesprochen. Franz Kromka: Albert Schweitzers Mahnung: Tierhaltung statt Tierproduktion! In den Nachkriegsjahrzehnten wurde das, was einer effizienten Tierhaltung, der sogenannten Tierproduktion, im Wege stand, beiseitegeschoben. Die Schriften der Väter unserer Marktwirtschaft, in denen der Schutz von Tier wie Pflanze gefordert wurde, gerieten in Vergessenheit. Keinen praktischen Widerhall fand – verhängnisvollerweise – vor allem die „Ehrfurcht vor dem Leben“-Ethik Albert Schweitzers. Im Sinne dieser Ethik muss lebensdienliche Geisteshaltung von der unmittelbarsten Erfahrung ausgehen: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ In diesem Satz steckt die Maxime, Leben tunlichst nicht zu beeinträchtigen oder gar zu vernichten. Um zu besseren Bedingungen namentlich für das Nutztier zu kommen, setzte Schweitzer gemeinhin nicht auf kollektive Regelungen, sondern auf individuelle Einsicht und persönliche Verantwortung. Georg W. Oesterdiekhoff: Die Kölner Silvesternacht 2015 Eine psychologische Erklärung des Ereignisses und eine soziologische Einordnung seiner gesellschaftlichen Bedeutung Die Vorfälle in Köln in der Silvesternacht 2015 mit sexuellen Übergriffen gegen junge Frauen durch einige hundert arabische Flüchtlinge und Migranten haben eine Debatte sowohl über die Ursachen für diese seltsamen Verhaltensweisen als auch über die Migrationspolitik ausgelöst. Die meisten Experten sehen diese Formen der Kriminalität entweder in der spezifischen sozialen Situation der Migranten oder in ihren traditionellen Wertvorstellungen über Geschlechterverhältnisse begründet. Der Artikel zeigt, dass derartige Erklärungen nicht ausreichen, um solche extremen Verhaltensformen zu erklären, die in der Kriminalgeschichte Deutschlands unbekannt sind. Es zeigt sich, dass stattdessen die Entwicklungspsychologie in der Lage ist, diese brutalen Verhaltensmuster zu erklären. Der neue Ansatz zeigt eine grundlegende theoretische Alternative sowohl zu sozialpsychologischen als auch zu rassenbiologischen Theorien hinsichtlich der Untersuchung der Psychologie verschiedener Nationen und der Probleme der Migrationspolitik auf. |